Munigua - eine römische Grabungsstätte in Hispanien
In Zeiten wie der andauernden Covid-Pandemie ist der Wunsch nach Erholung in der Natur besonders groß. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls vor ein paar Tagen gemacht, als ich für ein zukünftiges Arbeitsprojekt wieder mal einen Ausflug nach Munigua unternahm.
Seit 1956 wird diese römische Grabungsstätte vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI) der Abteilung Madrid systematisch erforscht. Als klassische Archäologin hatte ich in den ersten Jahren meines Spanienaufenthaltes (1996-2001) das Privileg, an dem Forschungsprojekt zum Phänomen der römischen Städte auf der Iberischen Halbinsel teilzunehmen.
Bekannt ist das heutige Munigua bereits seit dem 16. Jh. als römisches Municipium Flavium Muniguense und aufgrund seines außergewöhnlichen Terrassen-Heiligtums aus dem 1. Jh. nach Chr. von Bedeutung. Das römische Munizipium liegt in einer einzigartigen, von sanften Hügeln mit Kork- und Steineichen geprägten Landschaft in der Sierra Norte, ca. 60 km von Sevilla entfernt und ist auf den letzten 3 km nur zu Fuß erreichbar. Das Fahrzeug muss spätestens auf der Hälfte der Strecke stehen gelassen werden, was bedeutet, dass der Ausflug besonders wanderfreudigen Gästen zu empfehlen ist.
Neben dem Terrassen-Heiligtum, welches aufgrund seiner imposanten Strebepfeiler im Volksmund immer schon als Castillo de Mulva bekannt war und von Weitem sichtbar auf einem Hügel liegt, befinden sich auf dem Ruinenplatz noch ein Forum, diverse Tempel, eine Thermenanlage, Stadtvillen, Nekropolen und Reste einer Stadtmauer.
Wer also den Wunsch verspürt, auf seinem kulturellen Städte-Trip nach Sevilla, im Anschluss in der Natur zu entschleunigen, dem kann ich diesen Ausflug nur bestens empfehlen.
Wenn Sie gerne mit mir Munigua besuchen möchten oder noch mehr zum Thema der Romanisierung Hispaniens erfahren möchten, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.